Donnerstag, 10. Mai 2007

Whale Watching

Teil 3: Whale Watching:


Nach einem gemütlichen Aufstehen um 6.30 Uhr - der Wecker wurde dabei durch das Geschrei des Kindes ersetzt - und einem gemütlichen Frühstück - Musik aus dem Radio wurde dabei durch das Geschrei des Kindes ersetzt - zogen wir uns an und marschierten zum Hafen. Auf dem Weg erklärte uns Eloise zwischen zahlreichen Schluchzern, warum es nicht auf das Boot wollte und dass Whale Watching eh scheiße ist. Aber alles schreien half nichts und nach einem kurzen Fußmarsch von weniger als 7km kamen wir am Hafen an und gingen an Bord. Hier bewies meine Tante, dass sie außerordentlich gut logisch denken kann. Wir hatten eine Tagestour einschließlich Mittagessen gebucht, also musste sie natürlich fragen ob wir denn auch was zu essen bekommen oder ob wir uns noch schnell was “an Land” kaufen sollten damit wir auf “hoher See” nicht hungern müssen. Als diese Unklarheiten dann aber schließlich geklärt waren (die Informationen über diese Tour waren aber auch wirklich nicht ausreichend und schlecht erklärt) begaben wir uns aufs obere Deck und warteten darauf abzulegen. Das Kind fragte sofort, wann es denn die ersten Wale sehen kann und schmiss sich bei dem Versuch das offene Meer zu sehen fast über die Reling. Nachdem es sich wieder gefangen hatte, kam es zurück zu uns, setzte sich zu uns auf die Bank und starrte murrend auf seine Füße. Nach 3 Minuten Schweigen wurde dann endlich die Frage gestellt die ich seit der Autofahrt vermisst hatte: ”Sind wir schon da?” “Nein.” “Warum nicht?” “Der Kapitän hat noch nicht abgelegt.” Warum nicht?” Weil es noch nicht 11.30 Uhr ist.” “Warum nicht” “DAS HAT DER LIEBE GOTT EXTRA SO GEMACHT DAMIT KLEINE KINDER WIE DU IMMER NERVENDE FRAGEN STELLEN KOENNEN!” Nach meiner Erklärung entschied es sich dann doch sich wieder für Füße zu interessieren und bewegte sich erst wieder als der Motor des Schiffes zu laufen begann. Mit einem freudigen Jauchzer wurde dieses Ereignis willkommen geheißen und die Reling erneut bestürmt. Es ging also los, mit dem Schiff zu Walen und Delphinen.

Wir fuhren erst einmal geraume Zeit einfach aus offene Meer hinaus, als bekannt gegeben wurde, dass das Mittagessen serviert werde. Meine Tante war sich, nachdem sie 4 Crewmitglieder mit der Fragen darüber in den Wahnsinn getrieben hatte, immer noch nicht sicher das wir ein Gratis Mittagessen bekommen, aber das wurde von Kerstin und mir einfach ignoriert und wir gingen unter Deck, um uns zu stärken. Das war ein Fehler. Nach dem “Genuss” von Speis und Trank wusste ich warum das Essen gratis war, in zivilisierten Staaten bekommt man nämlich Geld wenn man sich als Testperson für irgendetwas bewirbt. Unterbrochen wurde das Festmahl jedoch von 2 Walen die sich unserem Boot näherten. Vergessen war das Essen, das Geschrei und sogar die sanfteste Weckmethode seit es Wecker gibt, als die Ozeanriesen immer näher kamen und man nur noch ins Wasser springen wollte um mit ihnen zu schwimmen. Die weitere Fahrt waren wir dann von Walen umgeben und kein Gefühlsausbruch kleiner Kinder konnte meine Laune trüben. Selbst als uns die Giganten des Meeres verließen hielt meine gute Stimmung an – bis wir in unser Hotelzimmer zurückkehrten. Eloise wollte unbedingt die Teledummys gucken und rechnete Kerstin vor, wie lange sie denn am Abend davor “Australien sucht den Superstar” geguckt hat. Dass kleine Kinder zu dem Zeitpunkt schon lange im Bett liegen sollten, hat sie elegant ausgelassen. Schlussendlich endete es damit, dass Kerstin vor dem Fernseher lag und sich das Kind an der Schulter meiner Tante ausweinte und von ihrem schlimmsten Tag berichtete: Erst Whale Watching und dann auch noch keine Teletunten. Ich machte mir in der Zeit was zu essen und ging früh ins Bett, es könnte am nächsten Tag ja wieder ein Wecker vorgehen.

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